Strom sparender Computereinsatz hilft nicht zuletzt auch Kosten zu senken. ADMIN 02/2011 geht der Frage nach, was Administratoren tun können, damit ihre ... (mehr)

Boot-Konfiguration

Zum Einbinden in den Bootmanager dient bei Windows 7 das Kommando-Tool »bcdedit« . Das Konsolenfenster ist dafür mit Administrator-Rechten zu starten. Das Programm bietet vielfältige Funktionen. Entsprechend umfangreich ist die Liste an Optionen, die »bcdedit /?« anzeigt ( Abbildung 1 ). Eine Übersicht sämtlicher momentan im BCD-Store vorhandenen Objekte liefert »bcdedit /enum -v« .

Abbildung 1: Mit /? aufgerufen, gibt bcdedit eine ausführliche Hilfeseite aus.

Bei der Ausgabe wird ersichtlich, dass Windows 7 zur Identifikation eine 32-stellige GUID benutzt. Beim Ändern eines Eintrages ist stets diese GUID anzugeben. Wer sich hierbei Tipparbeit ersparen möchte, klickt oben links im Kommandozeilenfenster mit rechts auf das Minisymbol, wählt »Bearbeiten / Markieren« und markiert dann mit der Maus im Ausgabefenster die gewünschte ID, die damit in der Zwischenablage landet. Übrigens empfiehlt es sich bei Experimenten mit dem Boot-Manager, den aktuellen Boot-Speicher mit »export« zu sichern.

bcdedit /export c:\bootbackup

Eine solche Sicherung lässt sich mit

bcdedit /import bootbackup

jederzeit wieder einspielen.

Für das Erweitern des BCD-Stores um eine Boot-Option für die VHD-Festplatte sind folgende Befehle notwendig. So kopiert der Befehl

bcdedit /copy {current} /d "Windows von virtueller Partition booten"

eine bestehende Boot-Konfiguration und erweitert sie um einen Eintrag für das Booten von VHD. Der Windows Boot Manager wird auch mit »{bootmgr}« referenziert, während {ntldr} den Legacy Windows Loader kennzeichnet. Das »{current}« im obrigen Beispiel steht für den Eintrag des aktuell gestarteten Windows. Der als »Default« zu betrachtende Eintrag wird mit »{default}« angesprochen ( Abbildung 4 ).

Abbildung 4: Das Kommando kopiert den vorhandenen Bootspeicher-Inhalt und erweitert das Bootmenü um einen neuen Eintrag.

Neue Einträge im Bootspeicher ließen sich mit der Option »/create« anlegen, während sich der soeben erweiterte Eintrag mit »/set« bearbeiten und mit folgenden Eintragsoptionen versehen lässt:

bcdedit /set {Bezeichner} osdevice vhd=[C:]\
<!-- START: including template: design/standard/templates/content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl (design:content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl) -->
Datei
<!-- STOP: including template: design/standard/templates/content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl (design:content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl) -->
.vhd
bcdedit /set {Bezeichner} device vhd=[C:]\
<!-- START: including template: design/standard/templates/content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl (design:content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl) -->
Datei
<!-- STOP: including template: design/standard/templates/content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl (design:content/datatype/view/ezxmltags/emphasize.tpl) -->
.vhd
bcdedit /set {Bezeichner} detecthal on

Ist das erledigt, lässt sich Windows 7 in die VHD-Partititon hinein installieren. Startet das System nicht, steckt in der Boot-Konfiguration ein Fehler, und der Windows-PC lässt sich im Ernstfall mit »sysprep« wieder in den Ausgangszustand versetzen.

Beim praktischen Test zeigte sich, dass das Installieren von Windows 7 in eine VHD-Datei zwar mit allen Windows-7-Versionen funktioniert, aber nur Windows 7 Enterprise und Ultimate anschließend von einer solchen VHD-Datei booten. Außerdem dauert das Installieren in eine VHD-Partition wesentlich länger als das Installieren auf einer physischen Partition, was die Vermutung nahelegt, dass der VHD-Treiber die Schreibzugriffe verlangsamt oder verzögert. Enttäuschend ist aber, dass Microsoft auch mit dieser grundsätzlich durchaus interessanten Option eine lizenzrechtliche Restriktion verbindet, die zusätzliche Kosten verursacht.

Fazit

Wer nicht von VHD booten möchte, findet in VHD-Dateien in jeder Windows 7-Version eine überaus nützliche Funktion. Echte Enterprise-Vorteile für Administratoren ergeben sich aber leider erst mit der Ultimate-Version, deren Anschaffungspreis auf der anderen Seite aber auch problemlos den Kauf eines ausgewachsenen Virtual Maschine Monitors einschließen würde.

Als interessante Alternative, die auch die Benutzung des XP Modus in Windows 7 Home ermöglicht, könnte sich dagegen VMLite XP Mode 3.2.6 für Windows 7 erweisen [1] , eine Virtualisierungs-Lösung, die wir uns in einer der nächsten Ausgaben näher ansehen werden. Auf den Webseiten der VMLite findet sich übrigens eine Ankündigung des Produkts »vboot« [2] , das angeblich das native Booten von unterschiedlichen Betriebssystemen wie Windows XP, Windows Vista, Windows 7 oder auch Linux (32 und 64 Bit) von virtuellen Laufwerken im VHD-Format erlaubt. (ofr)

Infos

  1. VMLite XP Mode Version 3.2.6: http://www.vmlite.com/
  2. VMLite Vboot: http://www.vmlite.com/index.php/products/vboot
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