Wenn man den Anteil geblockten Spams von 95 noch auf 98 Prozent erhöhen will, empfiehlt sich ein Blick auf die Real-Time Blackhole Lists (RBLs) in Postfix. RBLs sind von Dritten gepflegte Listen, die Einzelpersonen oder Unternehmen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, und die Absender unerwünschter Mail enthalten. Der Mailserver konsultiert diese Listen am Beginn seines Dialogs, um die Last niedrig zu halten, und kappt die Verbindung, wenn er anhand der Liste feststellt, dass die Gegenseite als Spamversender gemeldet wurde. RBLs funktionieren in den meisten Fällen zuverlässig und in Echtzeit. Die beiden
»reject_rbl_client
«
-Einträge in der
»main.cf
«
von Postfix erlauben es, im SMTP-Dialog die danach angegebenen Server in Echtzeit abzufragen.
Mit den in diesem Beitrag vorgestellten Mitteln sollte sich das Spamaufkommen auf jeden Fall deutlich reduzieren lassen. E-Mail ist immer noch ein wichtiges Kommunikationsmittel und es ist eine große Erleichterung, es ohne Einschränkungen benutzen zu können. Der attraktivste Aspekt des Greylistings ist dabei jedoch seine zu vernachlässigende False-Positive-Rate.
Hin und wieder mag sich ein Mailserver, der abgewiesen und gebeten wird, es später wieder zu versuchen, für ein paar Stunden statt Minuten zurückziehen. Aber davon abgesehen, ist Greylisting ein zuverlässiges und ressourcenschonendes Verfahren, Spam einzudämmen. Wer es einmal eingesetzt hat, der kann sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr vorstellen, wie er ohne es auskommen konnte.
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