Cloud Orchestration mit Cloudify

Dan Kosmayer, 123RF

Auf Kommando

Cloud Computing zwingt Admins dazu, sich über Automatisierung neue Gedanken zu machen, denn klassische Werkzeuge wie Puppet sind nur bedingt für den Einsatz in Cloud-VMs geeignet. Cloudify bietet sich an, das Problem in den Griff zu kriegen.
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Admins befinden sich momentan ja quasi im Dauerfeuer des Cloud-Marketing: Die Cloud ist allgegenwärtig. Vor lauter Wolken verschwimmt dabei oft genug die Sicht auf die Ideen, die Cloud Computing eigentlich zugrunde liegen. Zwei Faktoren sind von großer Bedeutung: Einerseits geht es darum, die Hardware von einer einzigen Funktion zu entkoppeln, die ihr traditionellerweise oft zugedacht war, zum anderen geht es um Automatisierung.

Entkopplung in der Cloud

Das Stichwort Entkopplung leuchtet jedem ein, auch wenn es eigentlich schon da war, bevor die Cloud ein Thema wurde: Ein spezifisches Stück Hardware kann heute in der Regel mehr leisten als eine darauf laufende Anwendung benötigt. Virtualisierung löst das Problem, indem sie einen Rechner als Host benutzt und verschiedene virtuelle Systeme gleichzeitig auf ihm laufen lässt. Im Rahmen der Cloud ist das von großer Bedeutung, denn anders als in klassischen Setups ist in der Cloud die Fluktuation von Systemen Alltag: Virtuelle Maschinen sind darauf ausgelegt, gegebenenfalls einfach zu verschwinden. Was bei physischen Maschinen völlig undenkbar wäre, ist bei virtuellen Systemen in Clouds an der Tagesordnung.

Aus diesem Umstand ergeben sich Konsequenzen für den Alltag des Admins. Der Admin wird sich um ein einzelnes virtuelles System nicht länger kümmern wie um sein krankes Kätzchen – nämlich liebevoll auf das Individuum bezogen –, sondern eher wie um ein Stück Vieh in der Herde, bei der es letztlich nur um den durchschnittlichen Fleischzuwachs geht. Virtuelle Systeme in Massenhaltung können jederzeit im Interesse eines übergeordneten Zwecks starten und stoppen, umziehen oder gelöscht werden.

Wenn der Plan etwa ist, eine virtuelle Webserver-Architektur in der Cloud aufzubauen, dann würde das für den Admin viel Klickarbeit bedeuten. Deshalb kommt hier der zweite wichtige Faktor bei Clouds hinzu: Automatisierung.

Automatisierung drinnen und draußen

Was das eigentliche Blech angeht, auf dem Cloud-Umgebungen laufen, ist das Thema Automatisierung mittlerweile weit gediehen: Mittels Chef oder Puppet ist es ohne Weiteres möglich, ganze Cloud-Umgebungen mit wenigen Mausklicks aus dem Boden zu stampfen, sodass aus einem bloßen Server in Sekundenschnelle ein Hypervisor-Knoten wird. Um die Automatisierung in der Cloud kümmert sich die Cloud-Plattform weitestgehend selbst, lediglich starten und stoppen muss der Benutzer seine VMs noch.

Das mag nach sehr wenig Arbeit klingen, wächst sich aber schnell aus, gerade dann, wenn Kunden die Features einer Cloud optimal nutzen wollen: Die zuvor bereits beschriebene Umgebung für Webserver manuell zusammenzuzimmern, würde bedeuten, die einzelnen VMs aus den vorgesehenen Images zu starten, sie entsprechend zu konfigurieren und so am Ende eine funktionierende Plattform zu erhalten. Würde man eine solche Umgebung anschließend abschalten und ein Jahr später erneut benötigen, ginge die Arbeit von vorne los. Das Problem: Bis dato gab es keine Werkzeuge, die sich um die Automatisierung der VM-Konfiguration in Clouds ordentlich kümmerten. Chef und Puppet funktionieren nur bedingt, denn sie sind eher auf starre Setups gemünzt, bei denen im Vorfeld klar ist, wie das Setup am Ende aussehen soll. Außerdem sind Chef, Puppet und nahezu alle anderen Automatisierer maßgeblich auf eine Sicht zugeschnitten, die eher von ganzen Systemen ausgeht – IaaS anstatt PaaS, um im Cloud-Kontext zu bleiben.

Genau an dieser Stelle schlägt die Stunde der Orchestration-Tools. Unter dem Oberbegriff der Orchestrierung läuft bei den meisten Cloud-Umgebungen im Augenblick alles, was irgendwie mit der Konfiguration virtueller Maschinen in Verbindung steht. Cloudify ist eine solche Orchestrierungslösung und tritt mit dem Versprechen an, Kunden das Nutzen von Diensten in der Cloud einfach und unkompliziert zu ermöglichen. Dabei unterstützt es verschiedene Arten von Public Clouds, ist Open-Source-Software und wird von Seiten des Herstellers Gigaspaces aktiv weiterentwickelt. Grund genug also, sich das Werkzeug einmal etwas genauer anzusehen.

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