Es war einmal

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Es war einmal ein fleißiger Programmierer, der lebte in einem fernen Land. Er setzte sich zum Ziel, ein Programm zu schreiben, das Computer überwachen sollte. Das taufte er NetSaint, später Nagios.

Die Kunde von Nagios verbreitete sich rasch und so scharte der Programmierer bald ein Häuflein Mitstreiter um sich, das ihm zur Hand ging. Im Lauf der Jahre installierten immer mehr Anwender seine Software, immer mehr Freiwillige trugen Verbesserungen und Erweiterungen bei. Und bald traten landauf, landab auch Berater auf, die sich so manchen Dukaten damit verdienten, Nagios für andere einzurichten und anzupassen.

Allmählich gewann der Programmierer den Eindruck, er habe da einen dicken Fisch an der Angel. Den wollte er nicht schwimmen lassen, es sei denn, er habe drei Wünsche frei. Und so rief er: "Mantje, Mantje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See." Und der Fisch kam angeschwommen und fragte, was er wolle. "Ach", sagte der Programmierer, "ich habe nun meine ganze Freizeit in Nagios investiert, aber reich werden andere damit. Ich wünsche mir eine eigene Firma, die mir mein täglich Brot sichern soll." "Geh nur hin", sagte der Fisch, "du hast sie schon."

Nach einer Weile kam dem Programmierer jedoch in den Sinn, ob er nicht einen noch viel größeren Reibach machen könnte, wenn es nur ihm allein erlaubt wäre, den Namen seiner Software im Munde zu führen. Den Webmastern aber, die Zusätze für Nagios hosteten, den Veranstaltern, die Nagios-Konferenzen ausrichteten, den Enthusiasten, die Nagios-Foren pflegten und den Programmierern, die Nagios-Plugins entwickelten, sollte das fortan verboten sein. Sie alle hatten ihn groß gemacht, doch nun hatten sie ihre Schuldigkeit getan. So ging er wieder ans Wasser und rief den Fisch. Der fragte, was er diesmal wolle. "Ich möchte, dass niemand mehr irgendetwas nach Nagios benennt. Wer es dennoch tut, soll wegen Markenrechtsverletzung vor den Kadi kommen." "Geh nur hin", sagte der Fisch, "das hast du schon."

Wieder arbeitete der Programmierer eine Zeit zufrieden an seiner Software. Da fiel sein Blick auf die letzten Getreuen, die Plugins entwickelten und sie auf einer Webseite nagios-plugins.org anboten. Auch mit denen wollte er nun kurzen Prozess machen. Reden wollte er nicht. Also rief er den Fisch und das Wasser war ganz violett und grau. Und nachdem der Fisch zum dritten Mal von dannen geschwommen war, verbogen sich hinterrücks die DNS-Einträge für nagios-plugins.org auf einen Server, den nur der Programmierer kontrollierte. Und die ahnungslosen Plugin-Entwickler waren über Nacht ausgesperrt.

Noch einmal war der Programierer eine kurze Zeit zufrieden, dann rief er den Fisch zum vierten Mal. Da war die See ganz schwarzgrau und das Wasser gärte. Und er sagte … Halt! Weiter ist das Märchen noch nicht geschrieben. Aber wir ahnen, wie es ausgehen wird. Im Märchen siegt ja oft die Gerechtigkeit.

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