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VMs anlegen

Das Erstellen von virtuellen Maschinen (VM) und Linux Containern ist ähnlich einfach wie bei VirtualBox und vergleichbaren Umgebungen (Bild 2). Eine erste VM generieren Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche "Create VM" im rechten Bereich der Kopfzeile. Proxmox präsentiert den Einrichtungsassistenten, der Sie durch die notwendigen Schritte führt. Auf der Registerkarte "General" weisen Sie der VM eine Bezeichnung zu. Proxmox gibt eine VM-ID vor, beginnend bei 100, die Sie gegebenenfalls anpassen können. Wenn Sie mehrere Proxmox VE-Server betreiben, können Sie den Knoten auswählen, auf dem die VM eingerichtet wird.

Mit einem Klick auf "Next" gelangen Sie zum nächsten Schritt. Dort erwartet Sie die Betriebssystemauswahl. Proxmox ist auf die Emulation von Linux- und Windows-Plattformen spezialisiert. Der nächste Schritt dient der Konfiguration des Zugriffs auf das CD/DVD-Laufwerk und der Verwendung eines ISO-Images. Auf der Registerkarte "Hardware" bestimmen Sie das Bus-System und die Größe der virtuellen Festplatte, die Sie der VM gönnen. Sie können auch das Festplattenformat bestimmen. Für eine optimale Performance sollten Sie das Raw Disk Format verwenden. Aktivieren Sie gegebenenfalls einen Cache und begrenzen Sie (sofern notwendig) die maximal zulässige Datentransferrate.

Als Nächstes bestimmen Sie auf der Registerkarte "CPU" die prozessorspezifi-schen Einstellungen. Dazu gehören die Anzahl der CPU Sockets und die Anzahl der Kerne pro Socket. Mit dem Auswahlmenü "CPU type" haben Sie die Wahl zwischen mehr als zwei Dutzend CPU-Typen. Mit "Cores" legen Sie die Gesamtzahl der Prozessorkerne fest. Die sollte nicht über der tatsächlichen Zahl des Host-Systems liegen. Bei der RAM-Konfiguration können Sie der VM einen fixen oder einen dynamischen RAM-Wert zuweisen. Flexibler ist zweifelsohne die dynamische Allozierung.

Seine Flexibilität zeigt Proxmox auf der Registerkarte "Network". Hier legen Sie die netzwerkspezifischen Eigenschaften einer VM fest. Die Virtualisierungsumgebung verwendet standardmäßig für neue VMs den Bridged Mode. Die sogenannte Netzwerkbrücke verwendet einen Treiber auf dem Host-System, der Daten vom physischen Netzwerkadapter filtert. Dieser Filter erlaubt das Abfangen von Daten des physischen Netzwerks und das Einschleusen von eigenen Daten. Alles mit dem Ziel, ein softwarebasiertes Netzwerk-Interface zu erzeugen.

Verwendet nun ein Gast ein solches Software-Interface, sieht das für den Host so aus, als wäre das Gastbetriebssystem physisch zu dem Interface verbunden. Konkret bedeutet das, dass der Host Daten an den Gast senden und auch Antworten von ihm empfangen kann. Wenn Sie VLAN verwenden wollen, bestimmen Sie zusätzlich das VLAN-Tag.

Alternativ können Sie auch den NAT-Modus verwenden. Unter "Model" stehen vier verschiedene Netzwerkadapter zur Verfügung. Die Verwendung der Intel E/ 1000-Emulation ist in der Regel eine gute Wahl, weil dieser Adapter von allen relevanten Betriebssystemen unterstützt wird. Bestimmen Sie außerdem die MAC-Adresse. Mit der Eingabe "auto" überlassen Sie die Zuweisung der Software. Auch die Begrenzung der Geschwindigkeit ist möglich.

Den Abschluss des Assistenten bildet der "Confirm"-Dialog, der noch einmal alle Einstellungen zusammenfasst und in übersichtlicher Form präsentiert. Wenn Sie die Konfiguration verwenden wollen, bestätigen Sie mit "Confirm". Anschließend wird die neue VM in der Baumhierarchie aufgeführt.

Mit Containern jonglieren

Seit der Einführung von Proxmox VE 4.0 unterstützt die Virtualisierungsumgebung auch die sogenannten Linux-Container, kurz LXC. Dabei handelt es sich um eine Virtualisierungsumgebung auf Betriebssystemebene, die die Ausführung mehrerer isolierter Linux-Systeme auf einem einzelnen Linux-Host erlaubt. Wenn man so will, handelt es sich bei dieser Technik um eine leichtgewichtige VM. Der Vorteil: Die Technik ist sehr einfach zu nutzen. Linux-Container gelten als perfekte Lösung für die effektive Nutzung von Systemressourcen.

Die Container-Implementierung in Proxmox bietet interessante Funktionen, die man bei VMs so nicht findet. Neben der Unterstützung lokaler Verzeichnisse können Sie NFS, ZFS, LVM, Ceph und DRBD9 nutzen. Die Manipulation der Festplattengröße ist ebenso möglich wie das Erstellen von Schnappschüssen, Rollbacks, Klonen und verknüpften Klonen. LXC unterstützt außerdem Kernel-Namespaces, Apparmor-Profile und Seccomp-Policies. Die Durchführung von Backups und Wiederherstellungen ist möglich. Auch eine Firewall ist integriert.

Gewisse Einschränkungen gibt es allerdings bei den möglichen Betriebssystemen. Aktuell werden Debian 6, 7, 8, Cent-OS 6, Ubuntu 12.04, 14.04, 15.04 und Archlinux unterstützt.

Die Verwendung der Linux-Container ist an spezifische Appliances und die darin enthaltenen Linux-Betriebssysteme und Container-Templates gebunden. Die Entwickler stellen unter [2] die aktuell verfügbaren Pakete zum Download bereit. Proxmox bietet einen Download-Mechanismus, den Sie unter "Content / Templates" finden, mit dem Sie das Basissystem entsprechend erweitern können (Bild 3).

Um einen Container anzulegen, klicken Sie in der Proxmox-GUI auf "Create LT". Auch zum Anlegen einer Container-Konfiguration stellt die Umgebung einen Assistenten zur Verfügung. Die Verwendung und die verfügbaren Einstellungen entsprechen in Teilen dem, was der VM-Assistent bietet.

Proxmox weist dem Container automatisch eine ID zu. Außerdem sollten Sie ihm einen Hostnamen und ein Passwort vergeben. Die Angabe des Passworts und dessen Bestätigung ist obligatorisch. Ohne diese Angaben können Sie nicht zum nächsten Schritt wechseln. Der zweite Schritt dient der Auswahl des Data Store und des heruntergeladenen Templates.

Der nächste Schritt dient auch bei der Container-Konfiguration der Auswahl der Speicher- und Festplattengröße. Auch die Anzahl der Prozessoren kann hier angegeben werden. Wenn Sie den Ressourcen-Fresser Java im Container verwenden wollen, sollten Sie zumindest zwei Prozessoren aktivieren.

Die Netzwerkeinstellungen unterscheiden sich ein wenig von der VM-Konfiguration. Sie unterstützen lediglich die Netzwerkbrücke, erlauben aber dafür die Vergabe einer fixen IP-Adresse oder die Verwendung von DHCP für die dynamische IP-Adressenvergabe. Ein weiterer Unterschied: Sie können durch Aktivieren des Kontrollkästchens "Firewall" unmittelbar den Schutzmechanismus für den Linux Container einschalten (Bild 4).

Auf der Registerkarte "DNS" können Sie noch einen oder mehrere DNS-Server angeben. Bestätigen Sie schließlich die Konfiguration auf der Registerkarte "Confirm" mit einem Klick auf "Finish". Das Erstellen des Containers nimmt nur wenig Zeit in Anspruch, bis dieser dann ebenfalls in der Node-Liste aufgeführt wird.

Bild 4: Die integrierte Firewall bietet flexiblen Schutz für das gesamte System und einzelne VMs beziehungsweise LXC-Container.

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