Laufen mehrere Workloads auf einem Server, isoliert die Containertechnik Docker sie voneinander, sodass die einzelnen Anwendungen voneinander nichts mitbekommen. Das realisiert Docker durch eine Reihe von Bordmitteln, die der Linux-Kernel mitbringt. Der Namespace-Mechanismus sorgt dafür, dass ein eigener Namensraum für jeden Container bereitsteht. Damit kann es mehrere Prozesse mit der gleichen PID geben, jeder Container kann seinen eigenen Hostnamen vergeben oder individuell seine Netzschnittstellen konfigurieren. Wenn Anwender Garantien für einen bestimmten Anteil der Systemressourcen wie CPU, Speicher oder Netzbandbreite benötigen, kontigentiert Docker diese mit dem Cgroup-Mechanismus.
Dennoch laufen im Containerbetrieb alle Instanzen auf dem gleichen Kernel. Namespaces und Cgroups sorgen innerhalb des Kernels dafür, dass die Isolation aufrechterhalten wird. Um aber auch für Notfälle gewappnet zu sein, kann Docker zusätzlich die Frameworks AppArmor, SELinux und Seccomp einsetzen. Alle drei Subsysteme sind eine Art Firewall für Kernelressourcen: Mittels AppArmor reglementiert Docker den Zugriff der Container auf bestimmte Pfade im Dateisystem [1], mit SELinux lässt sich ein komplexes Regelsystem für vielerlei Komponenten einrichten [2] und Seccomp überwacht den Aufruf von Systemcalls, quasi das Eingangsportal der Anwendungen in den Kernelspace [3]. Ergänzend nutzt Docker die Linux-Capabilities, um die Rootrechte etwas einzuschränken, mit denen die Docker-Engine Container startet [4].
Während Docker einen Basis-Support für AppArmor, Seccomp und die Capabilities seit der Engine-Version 1.10 bereits von Haus aus mitbringt, kümmert sich Subsystem-Betreuer Dan Walsh mit seinem Team bei Red Hat im Rahmen des Project Atomic um den Schutz mittels SELinux. Daher ist diese Funktion nicht bei jeder Docker-Installation aktiviert.
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