Editorial

Miteinander reden

Seit mehr als zwei Jahren arbeiten viele Teams in Unternehmen gezwungenermaßen remote miteinander. Und die Pandemie wird die Art zu arbeiten auch nach ihrem ... (mehr)

Das "Rote Telefon", die ständige Kommunikationsverbindung zwischen der damaligen Sowjetunion und den Vereinigten Staaten, wurde während des Kalten Kriegs als direkte Reaktion auf die Kubakrise des Jahres 1962 eingerichtet. Bis dahin nahm das Übertragen und Aufbereiten von diplomatischen Nachrichten bis zu zwölf Stunden in Anspruch. Hardliner unter den US-Republikanern kritisierten die Hotline damals zwar als Schulterschluss mit dem Kommunismus. Auf beiden Seiten überwog jedoch die Weitsicht, dass es in Zeiten atomaren Wettrüstens nicht schlecht sein könne, bei Spannung schnell miteinander in Kontakt zu treten.

Dieses direkte Kabel ist übrigens nur in der popkulturellen Überlieferung ein Telefon. Aus Angst vor Missverständnissen setzten beide Großmächte auf eine reine Übermittlung von Text. Die Repräsentanten beider Nationen schrieben in ihrer jeweiligen Muttersprache, auf Empfängerseite wurde die Nachricht dann übersetzt. Die erste Test-Message lautete "THE QUICK BROWN FOX JUMPED OVER THE LAZY DOG'S BACK 1234567890" – ein sogenanntes Pangramm, das alle Buchstaben des (englischen) Alphabets enthält. Erstmals zum Praxiseinsatz kam die Technologie aus Anlass der Ermordung John F. Kennedys und des Ausbruchs des Sechstagekriegs.

Der technologische Unterbau des heißen Drahts unterlag stetigem Wandel: Während die ersten Botschaften mit verschlüsselten Teletype-Fernschreibern durch Transatlantik-Kabel und Funk ausgetauscht wurden, lief die Kommunikation seit 1971 über Satelliten, seit 1986 auch in Form von Fax statt Telegrafie. Seit 2007 ist die Verbindung unter Benutzung von Chat- und E-Mail-Software in einem dedizierten Netzwerk komplett digitalisiert und durch Glasfaser abgesichert. Um das Risiko von Fehleinschätzungen zu senken, gibt es seit dem russischen Angriff auf die Ukraine zusätzlich eine Telefonleitung zwischen dem in Stuttgart angesiedelten Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte und dem Moskauer

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Ausgabe /2023