Das "Rote Telefon", die ständige Kommunikationsverbindung zwischen der damaligen Sowjetunion und den Vereinigten Staaten, wurde während des Kalten Kriegs als direkte Reaktion auf die Kubakrise des Jahres 1962 eingerichtet. Bis dahin nahm das Übertragen und Aufbereiten von diplomatischen Nachrichten bis zu zwölf Stunden in Anspruch. Hardliner unter den US-Republikanern kritisierten die Hotline damals zwar als Schulterschluss mit dem Kommunismus. Auf beiden Seiten überwog jedoch die Weitsicht, dass es in Zeiten atomaren Wettrüstens nicht schlecht sein könne, bei Spannung schnell miteinander in Kontakt zu treten.
Dieses direkte Kabel ist übrigens nur in der popkulturellen Überlieferung ein Telefon. Aus Angst vor Missverständnissen setzten beide Großmächte auf eine reine Übermittlung von Text. Die Repräsentanten beider Nationen schrieben in ihrer jeweiligen Muttersprache, auf Empfängerseite wurde die Nachricht dann übersetzt. Die erste Test-Message lautete "THE QUICK BROWN FOX JUMPED OVER THE LAZY DOG'S BACK 1234567890" – ein sogenanntes Pangramm, das alle Buchstaben des (englischen) Alphabets enthält. Erstmals zum Praxiseinsatz kam die Technologie aus Anlass der Ermordung John F. Kennedys und des Ausbruchs des Sechstagekriegs.
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