Im Gegensatz zu anderen Distributoren ist Canonical bekannt dafür, Features, die nicht rechtzeitig fertig geworden sind, eher zu streichen, als eine Verzögerung des jährlichen Releases in Kauf zu nehmen. Ganz nach Plan war im Februar 2022 der Feature Freeze der neuen Ubuntu-Version 22.04. Deren Spitzname lautet diesmal "Jammy Jellyfish", ganz frei übersetzt "glückliche Qualle" oder, wegen des Wortspiels "jammy" und "jelly", auch "Marmeladenqualle". Wie üblich kommt auch Ubuntu 22.04 in Versionen für Server und Desktops daher. Gerade weil der Hersteller fünf Jahre Support für die Distribution bietet, wirken sich kritische Fehler stark aus: Diese kann Canonical entweder per außerplanmäßigem Update reparieren, was die Firma allerdings nur äußerst ungern tut – oder die nächsten fünf Jahre mit sich herumschleppen.
Beiden Varianten von Ubuntu 22.04 ist zunächst die grundlegende Modellpflege gemein. Diese ist nicht weiter ungewöhnlich: Zentrale Komponenten wie der Kernel sowie die beliebten Skriptsprachen kommen in Ubuntu 22.04 genauso aktualisiert daher wie typische Endanwender-Tools, etwa der GNOME-Desktop oder der Webserver Apache. Beim Kernel entscheidet Canonical sich für einen schon nicht mehr ganz frischen Kernel 5.15, der seitens der Linux-Entwickler jedoch ebenfalls mit Langzeitsupport ausgestattet ist.
Zeitnah dürfte Canonical zudem das Prinzip fortführen, den Kernel der zukünftig aktuellen Ubuntu-Version – etwa 22.10 – ebenfalls für die letzten LTE-Releases anzubieten, und zwar im Rahmen des sogenannten "Hardware Enablement Stacks". Hier muss der Administrator sich dann allerdings mit einem halben Jahr Support begnügen, sodass regelmäßigere Updates anstehen. Sämtliche aktualisierten Pakete betreffen alle Ubuntu-Editionen und
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