Ein neuer Komprimierungsalgorithmus von Google komprimiert Daten gegenüber Gzip um bis zu acht Prozent mehr.
Unter dem Titel " Compress data more densely with Zopfli " hat der Google-Mitarbeiter Lode Vandevenne einen neuen Komprimierungsalgorithmus namens Zopfli vorgestellt, der Daten stärker komprimiert als beispielsweise Gzip. Es handelt sich um eine neue Implementierung des DEFLATE-Algorithmus, der auch von Gzip und ZIP verwendet wird. Dekomprimieren lassen sich mit Zopfli komprimierte Daten also auch mit bereits existierenden Tools und beispielsweise auch Webbrowsern. In den von Vandevenne und einem Kollegen durchgeführten Benchmarks spart Zopfli gegenüber den bekannten Methoden zwischen drei und acht Prozent an Speicherplatz ein.
Dieser Gewinn wird allerdings durch einen erhöhten Rechenaufwand erkauft: Bis zu 80-mal länger dauert es im schlimmsten Fall, die gleichen Daten mit Zopfli zu komprimieren. Die Dekomprimierung dauert allerdings nicht länger als bei etablierten Methoden. Sinnvoll ist der Einsatz also nur, wenn man Daten komprimieren möchte, bei denen es vor allem um die Einsparung von Speicherplatz und damit Netzwerkkapazität geht, wenn man sie übers Internet übertragen möchte, während der Zeitaufwand für die Komprimierung keine Rolle spielt, weil man dies nur einmal macht. Konkret sind dies statische Inhalte fürs Web, etwa Bilder und HTML-Seiten, die dank der Kompatibilität zu etablierten Kompressionsverfahren von existierender Software dekomprimiert werden können.
Zopfli wurde von Lode Vandevenne im Rahmen der 20 Prozent Arbeitszeit geschrieben, die Google seinen Mitarbeitern für eigene Projekte zugesteht. Die Software steht als freie Software unter der Apache-Lizenz 2.0.
Das neue Linux-Dateisystem Btrfs beherrscht seit neuestem die Komprimierungsverfahren Snappy und LZ4, die Platz sparen und schnell sind.