Der Speicherspezialist Hitachi hat jetzt ein Medium aus Quarzglas vorgestellt, das Daten bis zu 100 Millionen Jahre sicher speichern können soll.
Für eine gewöhnliche CD kann man eine Lebensdauer von höchstens einigen Jahrzehnten veranschlagen, und auch andere Medien - Festplatten, Magnetbänder und so weiter - erreichen keine andere Größenordnung bei der Speicherdauer. Das jetzt von Hitachi vorgestellte millimeterdünne Quarzglas, in das unabhängig von elektromagnetischen Effekten mechanisch Punkte eines Binärcodes geschrieben werden, ist wasserfest, hitzebeständig und unempfindlich gegenüber vielen Chemikalien. Die Speicherdichte soll momentan der einer CD entsprechen, die Forscher glauben aber, dass sie sich mit zusätzlichen Lagen aus dem Glas deutlich erhöhen lässt. In Versuchen wurde das Material zwei Stunden lang auf über 1000 Grad erhitzt, ohne dass sich der Speicherinhalt änderte. Damit könnte es sich etwa als Alternative zu Mikrofilmen eignen. Am Massenmarkt werden sich die Quarz-Disketten allerdings aus Kostengründen kaum durchsetzen können. Ihr Nachteil ist zudem, dass sie nur einmal beschreibbar sind.
Noch ist unklar, wann eine Serienfertigung aufgenommen wird - die Technologie soll aber bereits hinreichend ausgereift sein. "Die Menge an Daten, die täglich produziert wird, explodiert. Was die langfristige Aufbewahrung angeht, haben wir seit der Zeit der Steingravur nicht notwendigerweise dazugelernt. Die Gefahr von Datenverlust wächst sogar, durch wechselnde, manchmal inkompatible Technologien. Unsere Lösung garantiert lesbare Daten für eine sehr lange Zeit", sagt Chef-Entwickler Kazuyoshi Torii.
HGST, das zu Western Digital gehört, gibt bekannt, dass es bis dato bereits mehr als 100 Millionen sieben Millimeter dünne Festplatten der 2,5-Zoll-Serie Travelstar Z-series verkauft hat.