Methodologie zur System-Performance und C++-Bibel in neuer Auflage

Galina Peshkova, 123RF

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Über 2000 Seiten: Die aktuellen Buchbesprechungen nehmen biblische Ausmaße an. Es geht in englischen Originalausgaben um System-Performance und C++.
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Allein schon aufgrund des Umfangs von gut 700 Seiten drängt sich der Eindruck auf, hier versuche jemand eine Bibel der System-Performance zu verfassen. Und tatsächlich ist es der Anspruch des Autors, methodologische Grundlagenarbeit zu leisten. Zu diesem Zweck hat er für die Performance-Analyse die USE-Methode (Utilization, Saturation, Errors) entwickelt, die sich als roter Faden durch das Buch zieht.

Darüber hinaus erklärt er ausführlich den Aufbau jedes Subsystems von Linux- und Solaris-Servern, denn das grundlegende Verständnis ist die Grundlage jeder Analyse. Für jedes dieser Systeme, das heißt CPU, Speicher, Disk, Dateisystem und Netzwerk, stellt Gregg die wichtigen Leistungsvariablen und die zur Messung verfügbaren Tools vor, wieder jeweils für Linux und Solaris. Das sind bekannte und weniger bekannte Utilities und auch komplexe Tracing-Tools wie DTrace, das ebenfalls immer wieder seinen Platz hat.

Das Kapitel über Cloud Computing geht dagegen wenig in die Tiefe und ist wohl eher dem Zeitgeist und der Beschäftigung Greggs beim Cloud-Provider Joyent geschuldet. Nützlicher sind eine umfangreiche Fallstudie und die Checklisten zur Anwendung der USE-Methode mit den verfügbaren Tools auf Linux und Solaris. Auch eine Übersetzungstabelle von DTrace zum Linux-Pendant ist praktisch.

Allein schon die enzyklopädischen Übersichten von Computer- und Betriebssystemarchitekturen, die sich auf dem aktuellen Stand befinden, sind den Kauf des Buchs wert. Ansonsten hat Gregg sein Ziel erreicht, ein umfangreiches Kompendium der Performance-Analyse zu schreiben. Lediglich der Praxisbezug hinsichtlich der Interpretation der gemessenen Werte könnte etwas ausführlicher ausfallen.

C++-Bibel aktualisiert

Mit gut 1300 Seiten bringt »The C++ Programming Language« von Bjarne Stroustrup in seiner vierten Auflage genauso viel auf die Waage wie der aktuelle C++-Standard, der die Grundlage des Buches bildet.

Das Buch gilt einerseits als C++-Bibel, droht andererseits den C++-Einsteiger aufgrund seines Umfangs und seiner Akribie zu erschlagen.

C++

Bjarne Stroustrup

The C++ Programming Language

Addison-Wesley 2013, 1370 Seiten

50 Euro

ISBN: 978-0-3215-6384-2

»The C++ Programming Language« besteht aus vier Themenblöcken. Bevor Bjarne Stroustrup auf gut 300 Seiten die Grundlagen der Programmiersprache vorstellt, gibt er eine Einführung in C sowie die Abstraktionen in C++ im Allgemeinen und in sein eigenes Werk im Besonderen. So beschäftigt Stroustrup sich im weiteren Verlauf des Buchs mit objektorientierter und generischer Programmierung.

Den Abschluss des Buches bildet die Standardbibliothek. Das umfasst die Standard Template Library, die I/O-Streams, die neuen Bibliotheken für reguläre Ausdrücke und Smart Pointer, aber auch die neue Multithreading-Funktionalität von C++.

Dieser Klassiker ist im wahrsten Sinne des Wortes schwere Literatur. Der Autor stellt nicht nur C++ mit vielen Code-Beispielen und großer Liebe zum Detail vor, er belegt die Theorie auch mit Verweisen zum C++-Standard, setzt sie in mehreren Beispielen zu String-, Datums- und Vektorklassen um und beendet jedes Kapitel mit einigen Ratschlägen.

Neben der vielen Theorie und Praxis zieht sich ein Aspekt wie ein roter Faden durch das ganze Werk, der ihm den Ruf einer Bibel eingebracht hat: Stroustrups Vorstellung von gutem C++-Stil, den er immer wieder vermittelt.

Ein großartiges Buch, das Detailwissen mit der Vorstellung von gutem Stil auf einzigartige Weise verbindet.

Systems Performance

Brendan Gregg

Systems Performance: Enterprise and the Cloud

Prentice Hall 2013, 735 Seiten

47 Euro

ISBN-10: 0133390098

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