Red Hats Cloud- und Virtualisierungsportfolio in der Übersicht

© Brian Guest, 123RF.com

Wolkenkunde

Red Hat hat im Laufe des Jahres 2012 sein Cloud-Portfolio massiv erweitert. Diese Produktübersicht hilft, Red Hats Produkte im Kontext von VMware & Co zu bewerten.
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Nachdem im Jahr 2011 in der IT passend zum damaligen CeBIT-Motto "Die Wolke" insbesondere für Cloud-Anbieter der Startschuss für neue Geschäftsmodelle fiel, schossen 2012 vor allem neue Cloud-Produkte wie Pilze aus dem Boden. In diesem Jahr könnte die Verwendung von Cloud-Technologien auch für gewöhnliche Anwender normal werden. An der inflationären Verwendung des Cloud-Begriffs hat sich zwar nicht viel geändert, Entscheider sollten heute aber in der Lage sein, zwischen den verschiedenen SaaS-, PaaS- und IaaS-Angeboten, Online-Speichern, Software-Produkten zum gezielten Aufbau eigener Hybrid-Clouds, Virtualisierungs-Management-Lösungen und in modernen Betriebssystemen enthaltenen Cloud-/Virtualisierungs-Funktionen zu unterscheiden. Wer hier durchblickt, kann eine individuelle Strategie zum Aufbau eines eigenen Cloud-Angebots entwickeln und die einschlägigen Angebote bewerten.

Fasst man als Befürworter freier Software und offener Standards Red Hat als Cloud-Partner ins Auge, stellen sich angesichts eines scheinbar recht unübersichtlichen Produktportfolios [1] im Cloud-Segment [2] Zweifel ein, ob das derzeitige Angebot der Amerikaner einer erkennbaren Produktphilosophie unterliegt. Wer genau hinschaut, erkennt dann aber doch, das Red Hats Cloud-Strategie einer übergeordneten Vision folgt. Red Hat könnte sich im Laufe des Jahres zum ersten Anbieter entwickeln, der eine offene, hy-bride und herstellerunabhängige Cloud-Lösung realisiert, die ausschließlich auf freier Software basiert und neben den eigenen auch Produkte von VMware & Co unter einer gemeinsamen Oberfläche verwaltet.

Red Hats aktuelle Produktpalette

Wer Red Hats Produktpolitik rund um die Geschäftsbereiche Enterprise Linux, Enterprise Virtualization, JBoss Middleware und Cloud Computing beobachtet hat, dem dürfte aufgefallen sein, dass der Bereich Cloud Computing im besonderen Fokus von Red Hats Engagement im vergangenen Jahr stand. So hat der Open-Source-Spezialist auf dem Red Hat Summit [3] im Juni letzten Jahres gleich mehrere neue Lösungen vorgestellt. Die sind größtenteils seit Ende des Jahres 2012 offiziell verfügbar, sodass sich jetzt ein klareres Bild von Red Hats Gesamtstrategie im Cloud-Segment abzeichnet.

Die offiziell verfügbaren Cloud-Kreationen Red Hat Hybrid Infrastructure-as-a-Service (IaaS) [4] , Red Hat Cloud mit Virtualization Bundle [5] und Open IaaS Architecture Service [6] sollen Unternehmen beim Aufbau eigener privater und/oder öffentlicher (hybrider) Clouds unterstützen. Bereits seit November 2012 ist zudem Red Hats PaaS-Plattform Open-Shift in einer Enterprise-Edition als kommerzielles Produkt erhältlich. OpenShift Enterprise ermöglicht zum Beispiel RZ-Betreibern, Red Hats PaaS-Dienst in ihre eigene Infrastruktur einzubauen.

Die kurz vor Jahresende 2012 verkündete Übernahme des US-Cloud-Spezialisten Managed IQ komplettiert das Puzzle. Den Nutzen der neuen IaaS-Kreationen zum Aufbau eigener privater und öffentlicher Clouds vermag allerdings nur zu beurteilen, wer die involvierten Basis-Produkte und Komponenten kennt und funktional in Red Hats Cloud Stack ( Abbildung 1 )einzuordnen weiß; denn CloudForms 1.1, Deltacloud 1.0, Storage Server 2.0, JBoss Middleware und Enterprise Virtualization 3.1 bilden das Fundament für die neuen Produkte.

Abbildung 1: Red Hats Cloud-Architektur sieht vor, mit Hilfe von Red Hats Deltacloud-API neben den eigenen Cloud-Technologien RHEV-M und OpenStack auch diejenigen anderer Hersteller anzubinden.

Cloud mit Virtualization Bundle

An oberster Stelle in Red Hats Cluster-Stack finden sich die seit Ende Dezember erhältlichen neuen Produkte, die ihrerseits Bundles existierender Technologien sind, allen voran die Cloud-Management-Suite CloudForms und Red Hat Enterprise Virtualization sowie IaaS-Ressourcen und Dienstleistungen.

Ein erster Blick gilt dem Programmgerüst, bevor Funktionen und Prozeduren mit zunehmender Komplexität sichtbar werden. Red Hat Cloud mit Virtualization Bundle ist ein Paket aus RHEV-Version 3.1 und CloudForms 1.1, das Unternehmen den Einstieg ins Cloud Computing dadurch erleichtern soll, dass es die Virtualisierungsstrategie gleich mit konsolidiert. Unternehmen, die den Schritt zur Virtualisierung ihrer Serverlandschaft bisher noch nicht vollzogen haben, können diesen nach Red Hats Vorstellungen durch den Einsatz des Virtualization Bundle mit dem Aufbau einer Unternehmens-Cloud kombinieren und durch das Zusammenfassen zweier Projekte in einem Zyklus die TCO senken – so die Idee. Das Produkt-Bundle enthält sämtliche Komponenten, die zum Aufbau und für das Orchestrieren von Cloud- und Virtualisierungsplattformen notwendig sind und umfasst das Management virtueller Maschinen, das Systemmanagement und das Application Lifecycle Management.

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