Wer keine VMware-ESX-Server, -Workstation oder -Player zur Hand hat, kann die VM auch unter VirtualBox in Betrieb nehmen. Dazu laden Sie zunächst das Zip-File herunter und entpacken es in ein beliebiges Verzeichnis auf der Festplatte. Wechseln Sie dann in dieses Verzeichnis und führen Sie in der Shell den folgenden Befehl aus:
vboxmanage clonehd --format vdi PCoIP_MC_rel-1.9.0-rc_pcoipmc_1_9@3334.vmdk PCoIP_MC_rel-1.9.0-rc_pcoipmc_1_9@3334.vdi
um die Datei vom VMware- in das VirtualBox-eigene Format zu konvertieren. In VirtualBox legen Sie eine neue virtuelle Maschine an und wählen unter »Vorhandene Festplatte verwenden
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die soeben erzeugte VDI-Datei aus. VirtualBox legt die VM nun automatisch im VirtualBox-Manager an.
Wenn Sie die Netzwerkeinstellungen der VM noch von »NAT
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auf »Netzwerkbrücke
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umstellen, bezieht die VM automatisch eine passende IP-Adresse aus Ihrem LAN. Die Adresse wird dann in der Management-Console angezeigt, wo Sie in einem einfachen textbasierten Menü auch weitere Parameter wie den Hostnamen oder die Zeitzone ändern können. Die PCoIP-Management-Console basiert auf Ubuntu 8.04 LTS und wird vollständig über den Webbrowser bedient. Rufen Sie daher die IP-Adresse der Management-Console mit dem Webbrowser auf. Im Bereich »Manage Devices
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werden dann per Autodiscovery alle Teradici PCoIP-Devices im Netzwerk erkannt und eingetragen (Abbildung 6).
Über die Einstellungen »Groups
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, »Profiles
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, »Power
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und »Updates
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können Sie die Geräte nun gruppieren und mit Profilen hinterlegen, automatisch ein- und ausschalten oder Updates verteilen. Teradici weist vorsorglich darauf hin, dass verschiedene Netzwerk- und Vulnerability-Scanner (zum Beispiel Retina Network Security Scanner und McAfee Foundstone) bei Einsatz der Management-Console regelmäßig False Positives generieren. Über Hintergründe und den Umgang mit solchen Meldungen informiert Teradici ausführlich in einem eigenen Dokument.
Ein Schwachpunkt im Remote-Workstation-Konzept von Teradici ist, dass der geplante Software-PCoIP-Client derzeit noch nicht zur Verfügung steht. Dieser befindet sich im Augenblick im Alpha-Stadium und soll im September 2013 kostenfrei an Kunden und Partner verteilt werden. In Entwicklung sind eine Windows- und eine Mac-Version – auf Client-Seite bleiben Linux-Benutzer also vorläufig außen vor. Der umgekehrte Weg, also der Zugriff mit Win-/Mac-Client auf Workstations mit Host-Card, die unter Linux laufen, ist aber möglich. Für 2014 ist darüber hinaus auch ein Software-Client für Tablets (voraussichtlich Android) geplant. Teradici hat für diesen Artikel freundlicherweise eine Vorabversion des Clients für Windows zur Verfügung gestellt.