Echtzeitanwendungen erfordern vom Netzwerk die strikte Einhaltung bestimmter Übertragungsparameter. Treten durch Bandbreitenmangel oder Überlastungen einzelner Komponenten geringe Abweichungen von der Norm auf, reagieren diese Anwendungen äußerst sensibel – im Fall von VoIP etwa mit einer Verzerrung der Sprache bis hin zur völligen Unverständlichkeit. Oft treten diese Probleme jedoch nur sporadisch auf und sind von der IT nur schwer dingfest zu machen.
Das Problem bei der Simulation von Netzwerkproblemen besteht in der Vielzahl möglicher Fehler und Fehlersituationen. Das künstliche Generieren von realistischen (und definierten) Fehlern ist eine Kunst und bedarf in der Regel eines großen technischen Aufwands, denn die Fehler im Netz müssen eindeutig beschreibbar, jederzeit reproduzierbar und im Idealfall auch noch kostengünstig zu realisieren sein.
Die Technische Hochschule Georg Simon Ohm in Nürnberg erarbeitete in einer Studienarbeit die Grundlagen für einen solchen Fehlergenerator und stellte diese dem Fachverband Telekommunikation (VAF) vor. Aus der theoretischen Erörterung wurde nach einigen Fachdiskussionen schnell eine Produktidee und ein entsprechendes Pflichtenheft für ein kommerzielles Produkt. Die deutsche Firma Nextragen setzte den Fehlergenerator dann in die Praxis um und brachte ihn unter dem Namen PacketRaptor Ende 2013 auf den Markt.
Das Gerät basiert hardwareseitig auf der DreamPlug-Plattform von Globalscale Technologies und nutzt eine Marvell Kirkwood 88F6281-CPU. An Schnittstellen bringt das System zwei GBit-Ethernet-Ports und eine WiFi-Verbindung gemäß 802.11 b/g/n mit. Die beiden Ethernet-Schnittstellen leiten die Pakete untereinander weiter. Um ein bestimmtes Netzsegment mit dem Packet-Raptor zu beeinflussen, muss das
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