Die Webserver-Software "nginx" (englisch ausgesprochen "engine ex") stammt ursprünglich aus Russland und ist heute bei vielen High-Traffic-Sites wie Wordpress.com, GitHub und Netflix im Einsatz. Laut Netcraft Survey [1] hatte nginx im Mai 2020 insgesamt einen Marktanteil von 36 Prozent und lag damit deutlich vor Apache (25 Prozent) und Microsoft IIS (13 Prozent). Nginx vereint HTTP- und Reverse-Proxy-Server, Mail-Proxy-Server und einen generischen TCP/UDP-Proxy-Server in einem Paket. Nginx ist also kein reiner Webserver, sondern kann – wie auch der Apache Server – als Reverse Proxy zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zum Port Forwarding terminieren Reverse Proxys eingehende Verbindungen und leiten die Anfrage an einen oder mehrere Server hinter dem Proxy weiter.
Entsprechend lässt sich nginx als Reverse Proxy auch als Loadbalancer beziehungsweise Caching Proxy für hochfrequentierte Websites oder als E-Mail-Proxy für die Protokolle IMAP, POP3 und SMTP einsetzen. Darüber hinaus ist nginx auch als generischer Proxy für beliebige TCP- oder UDP-Verbindungen konfigurierbar. Generische Proxys kommen häufig als "Portumsetzer" zum Einsatz und können so beispielsweise eine Verbindung auf einem bestimmten Port entgegennehmen und auf einen anderen Port und/oder einen anderen Netzadapter umsetzen.
Primär ist nginx aber als Webserver bekannt und wird daher häufig als leistungsfähige Alternative zum Apache Webserver genannt. Das liegt vor allem an der Art und Weise, wie nginx unter der Haube arbeitet. Denn im Gegensatz zu Apache startet nginx nicht für jeden Request einen eigenen Prozess, sondern kann mit einem Prozess tausende gleichzeitiger Verbindungen unterhalten. Der Ressourcenverbrauch ist damit ziemlich konstant und bietet deshalb vor allem auf Systemen mit begrenzten Hardwareressourcen eine gute Performance.
Im Vergleich mit Apache gibt es beim Lizenzmodell Unterschiede. Denn neben der bekannten
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