Am 14.07.2021 hat die Bundesnetzagentur die Allgemeinzuteilung für die WLAN-Nutzungen im 6-GHz-Bereich veröffentlicht. Die Öffnung des 6-GHz-Bandes dürfte WLAN in den nächsten Jahren enormen Vortrieb geben. Die Kombination aus stabileren Verbindungen, deutlich mehr Bandbreite und sehr geringen Latenzzeiten ermöglicht in künftigen Wi-Fi-6E-Netzwerken ein Vielfaches der heutigen Nutzerzahlen. Erste Tests lassen Übertragungsraten von bis zu 2 GBit/s erwarten, bei Latenzzeiten von unter 2 Millisekunden. Letztere dürften vor allem für IoT- oder VR-Anwendungen hochspannend sein und könnten sich als ernsthafte, kostengünstige Alternative zu lokalen 5G-Campusnetzen in der Industrie entpuppen.
Nach der Verabschiedung der Wi-Fi-6-Spezifikation (IEEE 802.11ax) erarbeitete die Wi-Fi Alliance mit Wi-Fi 6E bereits eine Erweiterung des Standards. Mit dem in den USA beschlossenen Ausbau des WLAN-Spektrums um 1200 MHz im 6-GHz-Band (5925 bis 7125 MHz) stand dort ein Vielfaches der bisherigen Kanalbreite für WLAN zur Verfügung. Hierdurch ergaben sich zusätzlich 59 Kanäle mit einer Breite von 20 MHz. Dadurch erhöht sich die Anzahl der 40 und 80 MHz breiten Kanäle um 29 beziehungsweise 14. Selbst von den extrem breiten 160-MHz-Kanälen standen in den USA nun sieben zusätzliche zur Verfügung.
In Europa erfolgte die Erweiterung des für WLAN nutzbaren 6-GHz-Bands um nahezu 500 MHz (5925 bis 6425 MHz) erst im Jahr 2021. Ein größerer Konsens für ein zusammenhängenderes exklusives Spektrum war aufgrund der vielen bereits vorhandenen Nutzer im 6-GHz-Band nicht zu erreichen. So verwenden bereits heute digitale Richtfunkstrecken, Satellitenfunk und teilweise das Militär höhere Bereiche des Bands. Dennoch sind innerhalb des neuen Frequenzbereichs ganze 480 MHz für den WLAN-Betrieb verfügbar und stellen die erste Erweiterung des WLAN-Frequenzbereichs in Europa seit über 15 Jahren dar. Sie entsprechen mehr als einer Verdoppelung des WLAN-Spektrums. Die
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