Die meisten NAS-Systeme machen es dem Nutzer mit einer eigenen App leicht, Daten direkt auf Amazon Glacier abzulegen. Über die Anwendung lässt sich dann direkt ein dateibasiertes Re-store zurück aufs NAS anstoßen. Wer jedoch auf einem PC etwa mit Hilfe des Tools FastGlacier Daten vom Gletscher zurückholen will, sieht im Glacier-Vault nur kryptische Dateinamen, die keine Datei-
Endungen mehr haben. Lediglich die Dateigröße ist erkennbar. Einzelne Dateien lassen sich zwar herunterladen, wegen der fehlenden Endung aber nicht öffnen.
Das liegt daran, dass Glacier als Archivierungsdienst keine Dateiverwaltung bietet. Bei jedem archivierten Objekt erzeugt Glacier eine ID, die das Objekt eindeutig referenziert. Damit lässt sich das gleiche Objekt auch mehrfach (etwa in verschiedenen Versionen) archivieren, ohne dass dabei Rücksicht auf die Namensgebung, Metadaten, Dateipfade, Dateinamen oder andere Speicherschemata genommen werden muss.
Die Dateien selbst sind nicht verändert, sie haben lediglich nicht mehr die ursprünglichen Dateinamen. Wer also weiß, welcher Dateiname zu welcher Archiv-ID gehört, kann die Dateien zurückbenennen und somit auch wieder problemlos öffnen. In großen Archiven ist dieser Aufwand jedoch nicht vertretbar, weshalb die NAS-App, etwa Glacier Archive bei Synology-Geräten, die Zuordnung der Dateinamen zu Archiv-IDs in einer separaten Datei verwaltet, die ebenfalls in Glacier abgelegt wird. Mit etwas Mühe und Scripting könnte ein Nutzer also auch außerhalb des NAS auf die Dateien in Glacier zugreifen, indem er diese Zuordnungsdatei sucht und mit ihrer Hilfe die Benennung wiederherstellt.
Als Archivierungsdienst fungiert Glacier also stets nur als Baustein für Archivierungslösungen, die sich selbst um die Verwaltung der Daten kümmern. Das Dateimanagement wird der jeweiligen Anwendung überlassen. Mehr
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