Oracle veröffentlicht seinen Klon von Red Hat Enterprise Linux 6.4, integriert aber dabei auch eigene Features.
Die Firma Oracle hat Version 6.4 der eigenen Linux-Distribution freigegeben. Im wesentlichen handelt es sich dabei, wie bei CentOS, um einen Klon von Red Hat Enterprise Linux 6.4. Zusätzlich zum Red-Hat-Kernel bietet Oracle aber den "Unbreakable Enterprise Kernel Release 2" an, einen laut Oracle besonders zuverlässigen Linux-Kernel, der auf der Version 3.0.36 basiert.
Neu im aktuellen Release ist außer dem der offizielle Support des XFS-Dateisystems, der Kunden mit der Premium-Support-Option zur Verfügung steht. Ebenso gibt es für registrierte Kunden im Unbreakable Linux Network (ULN) einen Download des DTrace-Framework, das Oracle von Solaris auf Linux portiert hat. Damit lassen sich diverse Subsysteme in Kernel und Userspace zur Laufzeit tracen, etwa zur Performance-Messung, ohne dass nennenwerter Overhead entsteht.
Als Technology Preview gibt es einige Features, die nur mit dem Unbreakable Kernel zur Verfügung stehen, etwa kryptografische Signaturen für Kernel-Module, Linux-Container (LXC), Transcendent Memory (Tmem) und DRBD-Replikation. Andere als Technology Preview enthaltene Features stammen wiederum von der Red-Hat-Distribution und funktionieren nur mit dem ausgelieferten Red-Hat-Kernel. Dies sind etwa KVM-Live-Snapshots und Parallel NFS.
Oracle hat seinen Klon der Red-Hat-Enterprise-Distribution auf die neueste Version aktualisiert. Allerdings versieht Oracle das Produkt mit einem eigenen Kernel, der zusätzliche Funktionen bietet.