Wayland 1.4 fertig

24.01.2014

Die neue Version der X11-Alternative Wayland bringt vor allem bei der Referenzimplementation Weston Verbesserungen mit.

Ein neuer Standard soll her: Wayland schickt sich an, die seit fast 20 Jahren währende Vorherrschaft des X11-Protokolls für die Kommunikation zwischen Ein- und Ausgabegeräten wie Maus, Bildschirm und Tastatur zu brechen. Momentan läuft auf praktisch allen Unix-Systemen mit grafischer Oberfläche eine Implementation des X11-Protokolls, unter Linux üblicherweise X.org. Wayland gilt als Favorit für die Nachfolge und ist nun in Version 1.4 erschienen.
Die neue Version bringt vor allem Neuerungen bei der zum Wayland-Projekt gehörenden Referenzimplemantation namens Weston. An der Oberfläche erhält sie neue Buttons und Dekorationen sowie mit Exposay einen Fensterauswahlwerkzeug mit einem Überblick aller vorhandenen Fenster (Exposé). Im Weston-Terminal lässt sich nun zurückscrollen und per Kontextmenü Inhalt kopiert man Text hinein und hinaus. Daneben bringt Weston 1.4 verbesserte Touchscreen-Unterstützung und erlaubt jetzt auch das Klicken und Ziehen auf solchen Eingabegeräten, wie es etwa Drag and Drop benötigt.
Des Weiteren bringt Weston in der neuen Version das neue XDG-Shell-Protokoll mit. Es regelt die Kommunikation zwischen Anwendungen und der Desktop-Umgebung. Mit der in Gnome 3.10 eingeführten Wayland-Unterstützung steht nun erstmals ein vollständiger Desktop als Testfeld bereit, so dass die Arbeit an XDG-Shell nun an praktischem Wert gewinnt.
Weitere Erweiterungen und Optimierungen sollen aus Weston und Wayland eine tragfähige X-Alternative machen. Lange gab es wenig Zweifel, dass es mit Unterstützung zunächst aller großen Linux-Distributionen bald zum Standard würde. Allerdings ist Canonical mit Ubuntu inzwischen ausgeschert und setzt auf eine eigene Entwicklung namens Mir.

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